Unsere Machlhütte hat eine bewegte Geschichte. Einst gehörte sie zum Häuslgut in Kaprun, einem in der Region typischen Haufenhof, seit 2008 aber steht sie auf dem Kirchbichl. Aus Feuerschutzgründen wurden früher Wirtschaftsräume in eigenen Gebäuden untergebracht, nicht im Haupthaus. Das Häuslgut verfügte unter anderem über eine Mühle, Kuh-, Ross-, Schweine- und Schafställe, Wagenschuppen, Heustadel und die sogenannte „Machlkammer“. Letzterer Begriff bezeichnet eine Werkstatt. Unser kleines Stöckl (Zuhaus) bot ebenerdig die namensgebende Werkstatt sowie Wohnräumlichkeiten im – über eine Außenstiege erreichbaren – Obergeschoß. Ähnliche Gebäude wurden auf anderen Höfen oft als „Troadkasten“ (Getreidespeicher) genutzt.
Heute ist der untere Raum der Machlhütte mit Möbeln bestückt, welche einst Teil der Einrichtung des Steinerbauernhauses – unser Haupthaus – waren. So vermitteln wir unseren Besucher:innen, wie alte bäuerliche Häuser noch im 20. Jahrhundert eingerichtet waren. Es ist eine Mischung aus traditionellen Gerätschaften, frühen industriell gefertigten Einrichtungsgegenständen und moderner Massenware. Wir laden unsere älteren Gäste so auf eine Reise durch Erinnerungen aus der Kindheit ein und unsere jungen Besucher:innen erleben, wie rasant sich die Lebensumstände unserer Großeltern- und Urgroßelterngeneration verändert haben.
Der obere Raum dient als eine große Ausstellungsfläche, welche viel Flexibilität im Aufbau erlaubt. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten und einer erfolgreichen Bekämpfung von Holzwürmern dient uns dieses wunderbare Kleinod mit seinen Räumlichkeiten nun als Ausstellungsfläche für unsere wechselnden Sonderausstellungen.